REC Coach Sergej Hatkevich im Interview - Zwischenfazit

Sergej Hatkevich  im Interview!

Sergej Hatkevich (48)  ist der neue Mann an der Bande der REC Piranhas. Er übernahm zu Saisonbeginn das Amt des verdienten langjährigen Rostocker Coaches Wolfgang Wünsche.

22 Spiele sind absolviert, die Piranhas liegen mit 41 Punkten auf Platz vier. Zeit für ein kleines Zwischenfazit. Arne Taron sprach mit Sergej Hatkevich.


 

AT: 22 Spiele und 41 Punkte, die Piranhas sind derzeit Tabellenvierter, liegen Sie im Soll?

 

Sergej Hatkevich: Wer mich kennt, weiß dass ich nie zufrieden bin. Wir haben sicherlich auch einige Punkte verschenkt und unnötig liegengelassen. Wenn ich da beispielsweise an die Timmendorf Spiele oder zuletzt das Spiel beim Hamburger SV denke. Teilweise waren wir auch in diesen Partien die bessere Mannschaft und haben wesentlich mehr aufs Tor geschossen, aber eben zu wenig daraus gemacht. Es wäre punktmäßig also durchaus mehr drin gewesen, aber es hätte auch schlechter kommen können. Wir haben keine Profimannschaft, die meisten gehen bei uns noch arbeiten. Mit der von der Mannschaft bislang gezeigten Einstellung und dem Teamgeist bin ich absolut zufrieden.  

 

AT: Zuletzt gelang dem Team mit dem 5:4 Sieg gegen den Tabellenzweiten Hannover Scorpions eine Überraschung. Was gab in dieser hart umkämpften Partie den Ausschlag?

 

Sergej Hatkevich:  Eine Überraschung würde ich es nicht unbedingt nennen. Schließlich haben wir bereits unser erstes Heimspiel gegen die Scorpions mit 5:2 gewonnen. Knackpunkt war aus meiner Sicht an diesem Abend, als wir im zweiten Drittel eine 3:5 Unterzahlsituation überstanden haben, das hat die Mannschaft dann toll gemacht und das hat uns dann für den restlichen Verlauf des Spiels total beflügelt. Diesen Sieg haben wir uns verdient.

 

AT: Wie ärgerlich sind dann solche Punktverluste wie in Timmendorfer (6:7) und zuletzt beim Hamburger SV (4:5 nach Verlängerung)?

 

Sergej Hatkevich: Wir wollen jedes Spiel gewinnen, insofern ärgern uns diese Punktverluste natürlich total. Manchmal fehlt uns aber eben noch die Kaltschnäuzigkeit und die Effektivität vor dem Tor. Wir haben aber eben auch eine junge Mannschaft, die sich weiterhin entwickelt. Bestes Beispiel ist dafür ein Phil Bergemann, der regelmäßig zu seinen Eiszeiten kommt und der in dieser Saison auch schon gute Fortschritte gemacht hat.

 

AT: Mit 142 Treffern stellen die Rostocker den gefährlichsten Sturm der Liga, mit 87 Gegentoren hat man von den Spitzenteams aber auch die schwächste Abwehr der Liga – wie ist das zu erklären?

 

Sergej Hatkevich: Für mich zählt eigentlich schon mehr die Defensive. Jedes Tor das man hinten weniger bekommt, muss man vorne weniger schießen. Gerade gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte haben wir zu viele Gegentreffer kassiert. Daran müssen wir weiterhin arbeiten.

 

AT: In der Hauptrunde stehen nun noch zehn Spiele aus. Was ist noch drin, was geben Sie als Ziel voraus?

 

Sergej Hatkevich: Das wird definitiv noch spannend und interessant. Wir haben da noch mit den Indians, den Scorpions, den Crocodiles, dem HSV und Braunlage noch starke Gegner. Ich denke es wird bis zum Schluss im Kampf um die besten Play Off Plätze spannend bleiben. Wir wollen das maximal mögliche herausholen. Man muss in dieser Liga auch gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte auf der Hut sein. Wichtig für uns wird weiterhin sein, dass wir mit drei kompletten Reihen agieren können und von großen Verletzungen verschont bleiben.

 

AT: Am kommenden Sonntag kommt der Tabellenführer Hannover Indians in die Eishalle in der Schillingallee. Könnte ihrem Team auch hier, wie gegen die Scorpions, eine Überraschung gelingen?

 

Sergej Hatkevich: Ich freue mich jetzt schon auf diese Partie. Wir können aus diesen Spielen nur lernen. Es ist immer ein Neues Spiel und natürlich ist wieder auch etwas drin für uns. Die Indians haben eine ohnehin starke Mannschaft und haben zudem mit Robert Hock (41/888 Spiele in der DEL/784 Scorerpunkte) gerade einen namenhaften Neuzugang verpflichtet. Es macht einfach Spaß gegen solche Teams zu spielen. Wir hoffen natürlich wieder auf möglichst viele Zuschauer!

 

AT: Wie sieht die Personallage für Sonntag aus?

 

Sergej Hatkevich: Keeper Florian Neumann wird wieder zurückkehren und auch bei Verteidiger Maximilian Wanninger wird voraussichtlich nach Knieverletzung ebenfalls wieder dabei sein.

 

AT: Wie fällt ihr Zwischenfazit zum sportlichen Reiz der Oberliga Saison 2014/2015 aus?

 

Sergej Hatkevich: Ich kannte die Liga vorher ja noch nicht. Insgesamt finde ich sie ziemlich ausgeglichen und interessant. Auch die Teams aus der unteren Tabellenhälfte können immer wieder überraschen und punkten. Eigentlich gibt es jedes Wochenende mindestens ein überraschendes Ergebnis.

 

AT: Sie arbeiten auch im Nachwuchsbereich des REC. Wie läuft es aus ihrer Sicht hier?

 

Sergej Hatkevich: Es kann immer besser laufen. Gerade was die Eiszeiten betrifft. Wir würden schon gerne für die Oberligamannschaft und auch für den Nachwuchs mehr Eiszeiten haben. Teilweise sind wir im Nachwuchs mit 3 Jahrgängen auf einmal auf dem Eis. Andere OL Teams wie die Scorpions oder die Indians beispielsweise sind vier bis fünfmal die Woche auf dem Eis. Aber uns sind da eben auch die Hände gebunden, so machen wir auch viel im Kraftraum und im Ausdauerbereich. Bei den Nachwuchseinheiten versuche ich natürlich so oft es geht dabei zu sein. Mitunter machen dann auch Spieler aus der Oberligamannschaft mit und geben den jungen Cracks die Chance, sich ein paar Dinge abzuschauen.

 

 

ARNE TARON

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