Interview mit Mike Specht zur aktuellen Lage!

Die abgelaufene Eishockeyoberligasaison 2017/2018 ist schon einige Wochen her – genauer genommen war am 4. März das letzte Spiel zuhause gegen den ewigen Konkurrenten Timmendorf, welches die Piranhas deutlich mit 8:1 für sich entscheiden konnten. Arne Taron sprach mit REC Präsident Mike Specht über die abgelaufene Serie und natürlich über die neue. 

AT: Einige Wochen sind seit dem letzten Oberliga Spiel ins Land gegangen. Am Ende steht das deutliche Verpassen der Play Offs und der vierte Platz der Qualifikationsrunde in der Oberliga Nord. Wie bewerten Sie aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht die abgelaufenen Serie 2017/2018?

 

Mike Specht:  In sportlicher Hinsicht ist das Ganze als sehr durchwachsen zu betrachten. Wir sind optimistisch und gut aufgestellt in die Saison gestartet und musste dann im Laufe der Saison immer wieder längere Durststrecken überwinden und Niederlagen hinnehmen. Tiefpunkt war dann die Trennung von Trainer Ken Latta. Zum Ende der Saison, als Tomas Kurka dann als Spielertrainer die Zügel in der Hand hatte, lief es besser, aber es war viel zu spät, um die gesetzten sportlichen Ziele noch zu erreichen. In wirtschaftlicher Hinsicht können wir ein positives Fazit ziehen. Alle Rechnungen sind bezahlt, die Saison 2017/2018 ist für uns damit abgeschlossen.

 

AT: Mit Trainer Ken Latta ist unter der Saison ein Trainer gegangen – wie bewerten Sie das Ganze im Nachhinein?

 

Mike Specht: In der Vorsaison hatte Ken Latta ja übernommen und da stimmte es zwischen

Mannschaft und Trainer. Im Laufe der Saison 2017/2018 war das, warum und wodurch auch immer, nicht mehr so. Es herrschte keine Harmonie mehr im Team und es war ein Bruch zwischen Mannschaft und Trainer zu verspüren. Wir haben gerade gegen Ende der Saison viele Einzelgespräche geführt und den Spielern, die wir halten wollten klar gemacht, was wir in der kommenden Serie von Ihnen erwarten. Zudem sind wir uns auch einig darin, dass wir in Zukunft nicht mehr nur mit einem Headcoach, sondern auch mit Assistenztrainern arbeiten wollen, um so noch näher an der Mannschaft zu sein und negative Tendenzen eher zu erkennen und wahrzunehmen.

 

AT: Hat sich in der wohl wichtigsten Personalie für die nächste Saison – der Trainerfrage – schon etwas getan?

 

Mike Specht: Erst wenn die Tinte trocken ist, werden wir hier etwas verkünden. Wir sind aber bei der gesamten Planung der neuen Saison schon sehr weit.

 

AT: Auch in der kommenden Saison wird es wieder einen ordentlichen Kaderumbau geben – viele Abgänge und wieder viele Neuzugänge. Wie ist hier der aktuelle Stand.

 

Mike Specht: Aktuell haben Andrej Teljukin, Michal Bezouska, Pascal Kröber und Gino Blanck noch gültige Verträge für die neue Saison. Des Weiteren wurde mit Constantin Koopmann und Sebastian Brockelt kürzlich die Verträge verlängert. Das ist der Stand, wie er aktuell zu vermelden ist. Das Team für die neue Saison und auch der Trainer stehen im Großen und Ganzen, wir müssen und wollen aber noch den Modus der Liga abwarten, alles andere ist wie in eine Glaskugel zu schauen. Wir stehen zu unseren Arbeitsverträgen, wenn wir sie abschließen. Erst wenn das alles steht und klar ist können und werden wir alles weitere verkünden. Wir sind bei der Mannschaftsplanung konservativ rangegangen und werden keine Wagnisse eingehen, so wie es in Rostock auch schon immer gehandhabt wurde. Ein blick zu anderen Vereinen, die immer wieder teilweise große finanzielle Probleme und Sorgen haben, sollte Warnung genug sein.  

 

AT: In der Rostocker Lokalpresse war zuletzt von einem möglich Bauprojekt in Groß Klein die Rede – eine Mehrfunktionshalle, in die auch der REC „einziehen“ sollte – wie weit steht es aus Ihrer Sicht um dieses Projekt?

 

Mike Specht: Wir hatten natürlich schon mehrere Gespräche mit Verantwortlichen der Stadt und wir haben an den Bedarfsanalysen auch sehr aktiv teilgenommen. Ich denke aber, bis es hier wirklich auch etwas spruchreifes gibt, wird noch einiges an Zeit vergehen und wir werden uns alle noch oft und lange genug in der Schillingallee treffen. Ich hoffe aber auch, dass sich der ganze Aufwand, den man in dieses Projekt steckt auch am Ende lohnt und nicht doch alles umsonst war. Und eins darf man dabei nicht vergessen, solange wir eben auch noch in der Eishalle in der Schillingallee sind dürfen notwendige Arbeiten / Renovierungen nicht aufgeschoben oder gestrichen werden. Wir werden wie gesagt sehen, was bei diesem Projekt rauskommen wird, wir nehmen und müssen hier natürlich auch aktiv teilnehmen und unsere Vorstellungen äußern und einbringen.

 

AT: Die neue Saison wirft ihre Schatten voraus – was erhoffen Sie sich von der neuen Spielzeit?

 

Mike Specht:Unsere Spieler, wissen was wir von Ihnen erwarten. Nur sie alleine können es auf dem Eis richten. Jeder einzelne muss immer das volle Potential seines Leistungsvermögens abrufen, dann werden sich auch Erfolge einstellen. Wir werden einen Kader zusammenstellen bzw. haben ihn schon zusammengestellt, der diese Anforderungen erfüllen kann. Eins steht aber auch fest – unsere eigene Halle wollen wir wieder zur Festung machen und eine Heimstärke entwickeln!

 

AT: Die Konkurrenz im Rostocker Sport wird zunehmend größer – die Footballer der Griffins und die Basketballer der Seawolves erfahren zunehmend Zulauf und Zuschauerzuspruch – wie sehen Sie diese Entwicklungen?

 

Mike Specht: Erst einmal Hut ab vor jeden der viele ehrenamtliche Arbeit in einen Verein steckt, wir wissen alle, wie schwer das oftmals neben der eigentlichen Tätigkeit fällt. Und insgesamt sehe ich das positiv – eine Sportstadt wie Rostock verträgt diese Vereine und Sportarten absolut. Wir müssen als Eishockeyverein in jedem Fall unsere Aufgaben erledigen und machen dies auch. Mit unserem Zuschauerschnitt von 870 Fans, was in 26 Heimspielen dann über 22.600 Fans waren sind wir zufrieden, aber wir wissen natürlich auch, dass da noch mehr Potential ist – und da kommen wir dann wieder zu unserem Ziel – wir wollen die Schillingallee wieder zur Festung machen und wollen unseren Fans vor allem zuhause viel Freude bereiten.

 

AT: Was steht für Sie nun in den kommenden Tagen und Wochen an?

 

Mike Specht: Demnächst steht bei uns die jährliche Mitgliederversammlung an zudem ist der 31.05. ein Wichtiges Datum für uns – dann müssen alle Verein für die kommende Saison ihre Lizenzunterlagen abgegeben haben und dann wird es in den kommenden Wochen dann auch endlich Klarheit über den Modus der neuen Saison und die Teilnehmenden Teams geben und wir können dann auch endlich unsere eigenen Planungen für die Serie 2018/2019 finalisieren.

 

ARNE TARON