Im ersten Saisonteil mischten die A Junioren des F.C. Hansa Rostock teilweise ganz oben mit, zierten einige Spieltage auch die Tabellenspitze. In weiteren Saisonverlauf ließ man dann aber vor allen gegen die „Kleinen“ etliche Punkte liegen und misste sich am Ende deutlich Cottbus und dem Chemnitzer FC geschlagen geben. Arne Taron sprach mit Trainer Valdimir Liutyi.
AT: Am Ende ist es der dritte Platz geworden – wie zufrieden sind Sie am Ende mit diesem Abschneiden und wie schätzen Sie die Entwicklung der Mannschaft ein?
Vladimir Liutyi: Die Saison war insgesamt keine große Enttäuschung. Wir waren lange, vor allem im ersten Saisonteil, ganz vorne dabei. In der zweiten Saisonhälfte ging uns dann leider die Puste aus. Das hatte mehrere Gründe. Knackpunkt war aus meiner Sicht die Niederlage beim FC Oberlausitz Neugersdorf (0:2) – wir hatten auch dort mal wieder so viele Chancen und bekamen nach zwei Standardsituationen die Gegentreffer – danach war dann bei uns der Wurm drin. Uns fehlten da dann einfach die Konstanz und die absolute Konzentration – daran müssen wir weiter hart arbeiten.
AT: Sie waren lange Zeit ganz oben dabei, in der zweiten Saisonhälfte gingen einige Spiele, vor allem gegen schwächer einzuschätzende Mannschaften verloren, wie bewerten Sie das?
Vladimir Liutyi: Sicherlich hatten wir auch den einen oder anderen verletzten Spieler - so fehlte mit Jacob Krüger (12 Tore) einer unserer besten Stürmer praktisch die komplette zweite Halbserie. So einer und weitere Ausfälle konnten wir nicht kompensieren. Da fehlte es unserem Kader dann in der Breite. Einige unserer Spieler sind dann in gewissen Situationen und Spielen eben noch nicht so stabil, wie wir dachten. Zudem war die Chancenverwertung eines unserer größten Probleme in dieser Saison. Chancen war meist jede Menge da, der Ertrag aber meist viel zu dürftig. Gerade gegen die schwächer einzuschätzenden Teams haben wir da viel zu viel liegengelassen.
AT: Was hat der Mannschaft zu den Top Teams Cottbus und Chemnitzer FC gefehlt?
Vladimir Liutyi: Erst einmal muss man sagen, dass das zwei wirklich gut besetzte Mannschaften waren. Nicht nur die ersten elf, sondern eben auch wer da dann noch so kam. Wir konnten da nicht ganz mithalten, was dies anging.
AT: Möchten Sie jemand besonders herausheben?
Vladimir Liutyi: Hier ist sicherlich Paul Wiese zu nennen. Nicht umsonst hat er zuletzt ein Angebot von den Profis bekommen. Auch der 2000er Jahrgang, von denen viele ja auch bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz kamen ist hier zu nennen. Vielen von denen, die nun zur U21 hochrücken, brauchen dieses eine oder zwei Jahre bei den Männern, dann würde ich einigen auch durchaus etwas im Profifußball zutrauen.
AT: Wie groß wird der Umbruch zur neuen Saison sein, welche externen Neuzugänge und / oder Abgänge wird es geben?
Vladimir Liutyi: Ich denke das bewegt sich im normalen Bereich – so werden neun Spieler zur U21 aufrücken, sechs Spieler kommen von der U 17 hoch. Wir wollen einen Kader von 19 Feldspielern und zwei Torhütern haben. Mit Mahir Huber (JFV Nordwest / Regionalliga Nord), Nikita Skljar (DFI Bad Aibling / Bayern) und Nils Ehritt (Tennis Borussia Berlin / Regionalliga Nordost) haben wir drei Spieler holen können. Einziger echter Abgang ist Eric Martin, der eine Ausbildung in Leipzig anfängt und uns daher verlässt.
AT: Wie sieht der Vorbereitungsplan aus?
Vladimir Liutyi: Am 15.07. wird es für uns wieder los gehen. Es sind einige Testspiele, unter anderem gegen den VfB Lübeck, die U 19 Teams von RB Leipzig und Hertha BSC Berlin geplant. Zudem auch ein Trainingslager.
AT: Welche Zielen geben Sie für die neue Serie aus?
Vladimir Liutyi: Oberstes Ziel ist es, weiterhin Spieler für den Profibereich zu entwickeln. Hier werden wir sicherlich wieder auch viel mit einem Perspektivteam machen und immer wieder die Schnittmengen zu den Profis und der U21 suchen. Im sportlichen Bereich möchten wir natürlich wieder oben mitmischen, keine Frage. Ein detaillierteren Ausblick kann man diesbezüglich aber noch nicht geben.
AT: Es war für sich ein aufregendes erstes Jahr beim F.C. Hansa Rostock, wie fällt da ihr Fazit aus?
Vladimir Liutyi: Es war wirklich ein sehr aufregendes und interessantes erstes Jahr. Es war ja zugleich auch mein erstes Jahr im Nachwuchsbereich. Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Die eine oder andere Sache werde ich in der nächsten Saison, aus diesen Erfahrungen heraus, auch anders machen. Ich freue mich auf die Serie 2019/2020.
Tabelle NOFV Regionalliga Nordost
1. FC Energie Cottbus 26 93:19 63
2. Chemnitzer FC 26 75:33 61
3. F.C. Hansa Rostock 26 62:43 49
4. FC Erzgebirge Aue 26 67:52 44
5. FC Viktoria 1889 Berlin 26 59:43 43
6. F.C. Hertha 03 Zehlendorf 26 57:42 43
7. SC Staaken 1919 26 61:63 36
8. Tennis Borussia Berlin 26 39:66 34
9. SV Babelsberg 03 26 40:52 32
10. Hallescher FC 26 47:53 31
11. FC Rot-Weiß Erfurt 26 45:51 29
12. BFC Dynamo 26 29:55 23
13. FC Oberlausitz Neugersdorf 26 27:47 20
14. VfB IMO Merseburg 26 33:115 12
Heimtabelle
1. FC Energie Cottbus 13 50:4 36
2. Chemnitzer FC 13 41:17 31
3. F.C. Hansa Rostock 13 37:19 31
4. F.C. Hertha 03 Zehlendorf 13 35:19 28
5. FC Rot-Weiß Erfurt 13 32:19 25
Auswärtstabelle
1. Chemnitzer FC 13 34:16 30
2. FC Energie Cottbus 13 43:15 27
3. FC Viktoria 1889 Berlin 13 31:23 23
4. FC Erzgebirge Aue 13 29:30 21
5. F.C. Hansa Rostock 13 25:24 18
Die besten Torschützen des FCH:
1. Michel Ulrich 14
2. Jacob Krüger 12
3. Ian Kroh 7
4. Jan-Eric Frank 6
5. Oliver Daedlow 3
Lucas Steinicke 3
Cosmo Syrbe 3
ARNE TARON