Der Professor wird 80!

Heute (Mittwoch) feiert Prof. Dr. Walter Wild seinen 80. Geburtstag. Unbestritten eine Person der Hansestadt, die in den letzten Jahrzehnten ihren Fußabdruck im beruflichen, wie auch im sportlichen Bereich hinterlassen hat. Arne Taron sprach mit dem nun 80jährigen, der noch immer jeden Dienstag Abend seine Schlittschuhe schnürt und mit den REC Old Stars auf dem Eis der Rostocker Schillingallee trainiert. 

AT: Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag! Wie verbringen Sie diesen Tag?

 

Walter Wild: Vielen Dank. So richtig mit der Familie und Freunden gefeiert wird erst am Sonnabend, wenn alle Zeit haben. Kinder und Enkel werden dabei sein. Darauf freue ich mich natürlich schon sehr. Wir werden so 55 Leute sein. Für meine Eishockeyfreunde ist noch eine extra Veranstaltung geplant.

AT: Sie sind in Rostock und im Eishockeysport tief verwurzelt. Welche Beziehung gibt es aktuell noch zu den Piranhas?

 

Walter Wild: Da ist natürlich immer noch eine sehr große Verbundenheit. Jeden Dienstag gehen wir nun schon seit vielen Jahren zum Training aufs Eis. Von 21:15 Uhr bis 22:45 Uhr gehört uns dann das Eis und die Halle. Das hat sich mit den Old Stars gut eingespielt und ist eine lieb gewonnene Tradition geworden.

AT: Wie oft sind sie mit den REC Old Stars noch im Punktspiel oder Turniereinsatz?

 

Walter Wild: Das ist in den letzten Jahren immer weniger geworden. Im richten Ligaeinsatz mit Punktspielen spielen wir schon lange nicht mehr. Wir haben dann immer wieder Freundschaftsspiele oder Turniere gespielt, das ist in den letzten Jahren aber auch weniger geworden. Einfach auch aus dem Grund, dass es im Osten Deutschlands auch immer schwieriger gewordenen ist, „gleichaltrige“ Gegner zu finden. In den Eishockeyhochburgen Crimmitschau, Erfurt oder Dresden sind es altersbedingt nach und nach immer weniger geworden. Es gibt nur noch wenige spielfähige Oldies Teams. Das ist natürlich sehr schade. Zuletzt waren wir zu zwei Spielen ein Wochenende im „Süden“ (NNN berichteten), das war mal wieder eine tolle Sache.

AT: Was ist noch geplant?

 

Walter Wild: Ich liebe den Eishockeysport. Aber es ist mit nun 80 Jahren natürlich auch nicht immer einfach, noch auf dem Eis zu stehen und wird zunehmend mühsamer. Ich habe beschlossen, nach der laufenden Saison aufzuhören, dann wird Schluss sein. In Summe habe ich dann 64 Jahre auf dem Eis gestanden – eine tolle Zeit mit vielen Erinnerungen und Erlebnissen.

AT: Wie geht’s jetzt für Sie weiter?

 

Walter Wild:  Ab und an werde ich natürlich weiter bei den REC Old Stars vorbeischauen, zudem stehe ich bei vielen Heimspielen der Piranhas immer noch in unserer „Oldies Ecke“. Zudem plane ich auch ab und zu bei der Universität bei Veranstaltungen vorbeizuschauen. Ansonsten gibt es zuhause und mit der Familie natürlich auch immer was zu tun.

AT: Wie wird es mit den REC Old Stars, ohne den langjährigen Mannschaftskapitän und Organisator weitergehen?

 

Walter Wild: Uns gibt es so ja nun auch schon seit 1995. Ich hoffe natürlich und gehe davon aus, dass es weitergeht. Auch wir brauchen „Nachwuchs“ und natürlich Gegner. Ich hoffe, dass sich auch in Zukunft weitere Spieler uns anschließen und wir auch wieder ein paar Spiele absolvieren können. Die Organisation wird Bernd Radtke übernehmen. Er hat das unlängst bei unseren Ausflug nach Inzell / Zell am See auch schon bestens gemacht. Dafür bin ich Bernd sehr dankbar.

AT: Vielleicht noch eine kleine Einschätzung zum Eishockeystandort Rostock und dem Auftreten unserer ersten Mannschaft?

 

Walter Wild: Erst einmal ist festzustellen, dass der Eishockeysport in Rostock fest in der Sportszene der Stadt verankert ist und das ist auch sehr gut so. Für die erste Mannschaft in der Oberliga Nord ist es nicht immer einfach. Ohne Großsponsoren und Mäzene ist es heutzutage sehr schwer schlagkräftige Mannschaften zusammenzustellen, die dann auch ganz oben in der Liga mitspielen. Wir müssen mit unseren Gegebenheiten und Verhältnissen zurechtkommen und das Beste daraus machen. Daran arbeiten alle im Verein jede Saison aufs Neue.

Zur Person:

Geboren: 29. Januar 1940 in Rostock

Verheiratet seit 1967 mit Heide Wild

Zwei Kinder, Gudrun und Susanne und vier Enkel

1959-1964 Studium der Physik an der Universität Rostock

1970 Promotion zum Dr. rer. nat.

1980 – 1992 Hochschuldozent für Messtechnik am Fachbereich Schiffstechnik Universität Rostock

1992 – 2005 Universitätsprofessor, Lehrstuhl Messtechnik Universität Rostock

2004 – Professur ehrenhalber an der TU Varna, Bulgarien

2005 – Ehrenmitglied der Universität Rostock

 

Karriere im Sport

1956-1968 Spieler (Mittelstürmer) beim SC Empor Rostock

1970-1972 VSG Rostock

1972 – 1990 BSG Chemie 70

1990 – Rostocker Eishockey Club 1. Mannschaft

Seit 1995 Old Star Team REC, Kapitän

Seit 2012 Ehrenmitglied des REC

 

ARNE TARON