Headcoach Niels Garbe im INT

Zur Person: Niels Garbe

 

Alter: (34)

 

 

Niels Garbe heißt der neue Headcoach an der Bande der REC Piranhas. Arne Taron sprach mit dem gebürtigen Harsefelder, der in der neuen Saison 2020/2021 die Piranhas möglichst erfolgreich durch die Oberliga Nord führen soll. 

AT: Wie kam der Kontakt zu den Piranhas zustande und mussten Sie lange überlegen?

 

Niels Garbe: Der Kontakt kam über Spieler Chris Stanley zustande. Ich kenne Chris noch gut aus Frankfurter und Lindauer Zeiten. Wir hatten ab und an telefoniert und er erzählte mir das man in Rostock zur nächsten Saison einen neuen Weg gehen wollte und auf der Suche nach einem hauptamtlichen Trainer war. So kam der Erstkontakt zustande, später haben wir dann zusammen mit Präsident Tobias Mundt und Vizepräsident Christian Trems per Skype Telekonferenzen abgehalten und wir fanden dann auch recht schnell zueinander. Diese Aufgabe als Oberligatrainer ist eine große Ehre und Chance für mich, ich freue mich sehr darüber, dass es geklappt hat.

 

AT: Was wussten Sie im Vorfeld vom Verein und vom Eishockeysport hier in Rostock?

 

Niels Garbe: Ich kannte Rostock noch als Harsefelder Nachwuchsspieler. Das erste Bild, das ich aus dieser Zeit noch im Kopf habe, ist das man vom Gelände aus die Flutlichtmasten des Ostseestadions sehen konnte und das die Rostocker Eishalle immer etwas dunkler war. Das ist nun aber auch schon fast 15 Jahre her, es hat sich vieles verändert. Die Piranhas sind mittlerweile ein etabliertes Team der Oberliga und wirtschaften seit Jahren solide.

 

AT: Wie sieht ihre persönliche Spielphilosophie als Trainer aus? Worauf legen Sie besonderen Wert?

 

Niels Garbe: Das Team steht für mich an oberster Stelle Alle fünf Spieler, die gerade auf dem Eis sind, sind sowohl offensiv, als auch defensiv involviert und gefordert. Da verfolge ich einen modernen Ansatz. Natürlich freue ich mich über offensives, torreiches und attraktives Eishockey, am Ende muss für mich aber offensiv und defensiv alles ineinandergreifen. Vieles hängt eben auch von der Spielstärke des Gegners ab, da müssen und werden wir variabel bleiben.

 

AT: Sie verfügen auch über Trainererfahrungen aus dem Nachwuchsbereich – arbeiten Sie lieber mit jüngeren Spielern zusammen, als mit Routiniers?

Niels Garbe: Ich denke für ein gutes Mannschaftsgefüge macht es die Mischung aus beiden. Wir werden junge Spieler dabei haben, für die es wichtig ist Erfahrungen zu sammeln und wir sind natürlich auch absolut auf unsere erfahrenen Spieler angewiesen. Oberliga Eishockey ist und bleibt auch Ergebnisorientiert und so wie es Krefeld mit seiner komplett jungen Mannschaft letzte Saison gemacht hat – so etwas ist in Rostock sicherlich nicht denkbar.

 

 

AT: Spielen Sie gerne mit zwei Top Reihen durch oder legen Sie wert auf vier komplette Reihen?

Niels Garbe: Mit nur zwei Reihen wird man natürlich keine Oberligasaison bestreiten können. Insofern hat bei mir jeder seine Chance. Gerade im Eishockeysport kann es manchmal sehr schnell gehen – so startet jemand zu Beginn der Saison in der vierten Reihe und spielt dann plötzlich im Winter in der ersten Reihe – alles ist möglich und jeder im Kader hat seine Wichtigkeit für das gesamte Team. So eine Saison kann sehr lang werden.

 

AT: Sie sind als hauptamtlicher Headcoach eingestellt – haben Sie ihren Wohnsitz schon in die Hansestadt verlegt?

 

Niels Garbe: Ich werde auf jeden Fall nach Rostock ziehen. Zum Trainingsstart – hoffentlich zu Beginn im Septemper – wohne ich in Rostock. Meine Lebensgefährtin bleibt in Wangen im Allgäu wohnen. Bei der Wohnungssuche hilft mir aktuell der Verein. Ich habe das mit meiner Partnerin natürlich im Vorfeld besprochen, es gibt nun mal in Deutschland 30 Oberligisten und nicht alle liegen in einer Stadt. Solche Entscheidungen bringt das Traineramt nun mal mit sich und das weiß man natürlich, wenn man sich darauf einlässt. Ich freue mich jedenfalls sehr auf diese Chance und Aufgabe und natürlich auch auf die Zusammenarbeit mit der Mannschaft und meinem Co Trainer Chris Stanley.

 

AT: Wie haben Sie die Oberliga Nord in den letzten Jahren wahrgenommen? Wie schätzen Sie die Spielstärke der Liga und der Teams ein?

 

Niels Garbe: Das ist natürlich immer schwierig einzuschätzen. Trotzdem habe ich schon meine Erfahrungen mit Nord Oberligisten gemacht – so haben wir mit Lindau in den Play Offs gegen die Tillburg Trappers gespielt – das war eine sehr starke Mannschaft. Dann sind da noch die Truppen aus Hannover oder aus Herne, die immer eine gute Rolle spielen. Ich denke gespannt darf man auf die Crocodiles Hamburg und aber auch auf die Neulinge Herford, Diez-Limburg und Hamm sein. Sehr schade finde ich den Rückzug der Traditonsvereine Duisburg und Essen – diese Duelle werden fehlen.

 

AT: Aktuell steht die Zusammenstellung des Kaders in diesen immer noch ungewissen Zeiten an. Wie weit steht es da um die Planung und wie groß soll der Kader in der Saison 2020/2021 werden?

 

Niels Garbe: Die Zusammenstellung des Kaders ist im vollen Gange. Ich denke wir sind da auf einem guten Weg, einen Kader zu finden, der auch passt. Von der Kadergröße werden wir uns an der letzten Saison orientieren, damit ist der Verein ganz gut gefahren.

 

AT: Wann könnte wieder mit Eistraining begonnen werden?

 

Niels Garbe: Wenn alles klappt soll es am 01.09. wieder mit dem Eistraining losgehen. Für das Sommertraining sind die Jungs selbst verantwortlich. Jeder der im Seniorenbereich Oberliga Eishockey spielt, weiß was abverlangt wird und hat daher auch im Sommer sein eigenes Programm, um dann pünktlich zum Beginn des Eistrainings topfit zu sein.

 

AT: Welche Ziele setzen Sie sich persönlich für ihrer Premierensaison mit den Piranhas?

 

Niels Garbe: So konkret Ziele zu benennen ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer möglich. Natürlich wollen wir wieder gerne dahin, wo die Jungs in der letzten Saison waren und da haben sie seinrzeit das Play Off Ticket gelöst. Wichtig wird sein, dass wir frühzeitig zueinanderfinden und ein Rädchen ins andere greift.

 

 

ARNE TARON