Tobias Mundt - neuer Präsident REC Piranhas INT

Zur Person: Tobias Mundt

 

Alter: (36)

 

Familienstand: verheiratet (1 Kind (7))

 

Im Verein seit: über 20 Jahren

 

Funktionen bei den Piranhas:

Als Spieler durchlief Tobias Mundt den REC Nachwuchsbereich, spielte dann bei den Freibeutern und agierte dort zuletzt auch als Spielertrainer, dem Vorstand gehörte Mundt als Breitensportbeauftragter die letzten fünf Jahre an

AT: Wie kam es zu dem Entschluss für das Amt des Präsidenten zu kandidieren?

 

Tobias Mundt: Der damals aktuelle Präsident Mike Specht hatte angekündigt, nach seiner Amtszeit leider nicht mehr antreten und sich zurückziehen zu wollen. Er ist dann Ende letzten Jahres an mich persönlich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich mir diese Position vorstellen könnte. Ich musste schon etwas darüber nachdenken, habe mich dann aber entschlossen, diese Aufgabe anzunehmen.

 

AT: Wie schwer wiegt das Erbe von Mike Specht, der es immerhin auf fünf Jahre brachte und seinem Vorgänger Peter Dickmanns, der sogar elf Jahre die Geschicke des Rostocker Eishockeyvereins führte?

 

Tobias Mundt: Die Fußstapfen sind riesig. Die Piranhas gibt es in dieser Form schon so lange, der Verein wurde schuldenfrei übergeben und in den 16 Jahren gut und solide gewirtschaftet wurde. Das ist gerade im Eishockey nicht gerade selbstverständlich. Es gibt in unserem Umfeld kaum Vereine, die nicht schon einmal insolvent gegangen sind. Mike Specht und davor natürlich auch Peter Dickmanns haben da in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet, daran möchte ich natürlich anknüpfen.

 

AT: Mit 36 Jahren sind Sie ein junger Präsident – sehen Sie das als Vor- oder Nachteil?

 

Tobias Mundt: Ich bin schon seit über 20 Jahren im Verein und habe auch schon relativ viele Stationen hier durch und konnte da natürlich auch schon viele Einblicke gewinnen können. Vielleicht wird man auch den einen oder anderen Fehler machen, aber mit einem gutem Team drumherum, auf das man sich verlassen kann, werden wir das auch zusammen meistern. Mich treibt das Interesse und die Liebe zum Eishockeysport und zum Vereinsleben an.

AT: Sie arbeiten hauptberuflich als leitender Verkäufer für einen Leuchtenhersteller und sind auch viel unterwegs – wie werden Sie das mit dem Präsidentenamt verbinden können?

 

Tobias Mundt: Den gleichen Aufwand wie Mike in zuletzt betrieben hat, werde ich nicht leisten können. Da muss und werde ich mich auch auf meine Vorstandskollegen, allen voran Vizepräsident Christian Trems verlassen. Wichtig für uns alle ist stets positv zu bleiben und gemeinsam Entscheidungen mitzutragen.

 

AT: Was haben Sie sich für ihre Amtszeit vorgenommen? Wo wollen Sie ansetzen und welche Ideen haben Sie?

 

Tobias Mundt: An erster Stelle steht finanzielle Nachhaltigkeit – das ist das Wichtigste und sichert weiterhin den Fortbestand des Vereins. Zudem liegt mir der weitere Aufbau unserer Nachwuchsabteilung am Herzen. Insgesamt will ich so viele wie möglich weiter und neu für den Eishockeysport begeistern – sei es als Fan, Aktiver oder Sponsor.

 

AT: Sie müssen gleich in die Vollen gehen – es steht die Kaderzusammenstellung für die kommende Oberligasaison an und auch ein Trainer ist noch nicht gefunden.

 

Tobias Mundt: Das ist natürlich richtig und da sind die Gespräche – trotz der bekannten Unsicherheiten – in vollem Gange. Fest steht ein Teil der Mannschaft der letzten Saison wird bleiben und verlängern. Da wird es in den kommenden Tagen und Wochen dann Meldungen von uns geben. Ein Trainer ist auch schon gefunden und wird in Kürze ebenfalls veröffentlicht. Es wird ein voll verantwortlicher Headcoach sein. Klar ist bereits, das als spielender Co Trainer Chris Stanley fungieren wird.

 

AT: Am letzten Freitag war in Leipzig die erste Ligentagung. Nach dem abrupten Saisonende und der Unklarheit danach – mit welchem Gefühl sind Sie aus diesem ersten Treffen herausgegangen – wie kann es weitergehen?

 

Tobias Mundt: Absolut positiv ist der Zusammenhalt der Vereine zu erwähnen. Das Ausscheiden von Duisburg und Essen ist negativ, aber die drei neuen Vertreter (Diez-Limburg, Hammer Eisbären und Herforder EV) haben deutlich gemacht, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst sind und diese auch übernehmen wollen. Der Schritt aus der Regionalliga in die Oberliga ist enorm. Trotz der aktuellen Unsicherheit ob und wann es wieder losgeht, war man insgesamt positiv gestimmt die Saison normal ablaufen zu lassen. Absolut einig waren sich alle, dass Geisterspiele keine Option für die Oberliga sind.

 

AT: Gibt es schon was zu verkünden beim Kader für die neue Saison – also wer bleibt und wer wird definitiv gehen?

 

Tobias Mundt: Wir sind da wie gesagt auf einem sehr guten Weg. Es wird uns kein Spieler verlassen, den wir unbedingt halten wollten. Auch Gespräche mit potentiellen neuen Spielern laufen. Einen totalen Umbruch wird es auch diese Saison nicht geben, ich denke wir bewegen uns da im normalen Rahmen. Fest steht in jedem Fall auch, das wir zwei neue Keeper brauchen.

 

AT: Gibt es schon eine zeitliche Einordnung, wann das Training wieder aufgenommen werden könnte und wann eine Saison 2020/2021 wieder starten könnte?  

 

Tobias Mundt: Da sind wir abhängig von den Entscheidungen des DEB und von der Politik. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass der Saisonstart verschoben wird. Nach wie vor gehen DEB und die Oberliga aber von einer normalen Hauptrunde und 48 Spielen aus, die in der angedachten Form auch durchgeführt werden sollen.

 

AT: Im Nachwuchsbereich gab es in der letzten Saison eine Spielgemeinschaft mit Timmendorf – wird das fortgesetzt?

 

Tobias Mundt: Diese Spielgemeinschaft war eine richtig gute Sache und soll auf jeden Fall fortgeführt werden. Als ich damals noch im Jugendbereich aktiv war, gab es so gut wie keine Spielgemeinschaften, da hat sich die Situation heutztage geändert – das sind im Nachwuchsbereich “reine” Vereine fast die Ausnahme. Wir wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Timmendorf auf jeden Fall fortführen, es werden vier bis fünf Mannschaften gemeldet werden.

 

AT: Wie ist der Sachstand beim Thema “neue Eishockeyhalle” bzw. Multifunktionshalle?

 

Tobias Mundt: Ich bin mir eigentlich schon sicher, dass das irgendwann kommen wird, aber weitere Signale wann und wie haben wir nicht erhalten. Das wird sicher noch dauern und so schnell wird sich an der aktuellen Situation nichts ändern.

 

ARNE TARON