Vorgestellt - Jan Pischke

Zur Person:

Jan Pischke

 

Alter: 52

 

Familienstand: ledig

 

Im Verein seit: Herbst 1991 (29 Jahre)

 

Funktionen bei der den Piranhas:

 

Zunächst im Kampfgericht und als Strafbankbetreuer, ab Saison 1998/1999 bis heute als Mannschaftsleiter 

AT: Es sind nun einige Wochen seit dem abrupten Saisonende für die Piranhas vergangen, wie fällt mittlerweile Ihr Fazit dazu aus?

 

Jan Pischke: Das war für uns alle natürlich ein Schlag ins Gesicht. Nachdem die DEL aber schon den Beschluss gefasst hatte, die Saison ohne die Play Offs zu beenden, war uns aber auch klar, dass hier auch der DEB mit der dritten Liga nachziehen würde. Für unsere Mannschaft war das natürlich sehr schade – wir waren gut drauf und ich denke wir hätten gegen Regenburg vielleicht zumindest ein zweites Heimspiel erzwingen können. Das wäre schon sehr interessant gewesen, gegen dieses Team aus dem Süden zu spielen.

 

AT: Sie sind als Mannschaftsleiter vor allem bei Heimspielen der Piranhas im Einsatz, was gehört zu ihren Aufgaben?

 

Jan Pischke: Zu meinen wichtigsten Aufgaben gehört die Erstellung der Mannschaftslisten für das aktuelle Spiel. Es ist zu beachten, wer kann aufgrund von Verletzungen oder Sperren nicht dabei sein. Zudem am Ende dann die Kontrolle der Spielberichtsbögen. Nach den Spielen kommt es sehr oft vor, dass sich unsere Spieler dann noch ihre Scorerpunkte „erstreiten“ und wir dann noch etwas zu korrigieren haben. Ich stehe als Ansprechpartner für Trainer, Spieler und Schiedsrichter und nicht zuletzt auch für die Presse zur Verfügung. Bei den Aufgaben an der Bande vor und während des Spiels helfen dann Andreas Riebe, Raik Palmer und Jens Schollenberger als Betreuer tatkräftig mit. Es ist sehr gut, dass die drei dabei sind und die Aufgaben rund um die Mannschaft auf mehrere Schultern verteilt sind.

 

AT: Haben sich Umfang und Art der Aufgaben über die Jahre verändert?

 

Jan Pischke: Es ist alles schon professioneller geworden. Alleine wenn man sich die Eingabe der Mannschaftslisten in Pointstreak oder jetzt aktuell bei Gamepitch ansieht. Auch der Spielbetrieb insgesamt in der Oberliga ist über die Jahre professionalisiert worden. Ich erinnere mich ehrlich gesagt gerne an die guten alten Zeiten zurück, als es noch weitgehend Hobbyeishockey war und alles eben auch familiärer und ungezwungener zuging. „Dimi“ (Kramarenko) und Oleg (Islamow) waren die ersten, die etwas Geld bekamen und die diese Entwicklung dann damit auch einleiteten.

 

AT: Können Sie sich noch an Ihren ersten Einsatz und das Spiel und den Gegner erinnern?

 

Jan Pischke: Nein nicht wirklich. Es muss in der Saison 1990/1991 im Herbst gewesen sein und ich habe beim Kampfgericht mitgeholfen. Damals spielten wir in der Landesliga Schleswig-Holstein.

 

AT: Wie kamen Sie zum Eishockey?

 

Jan Pischke: Ich wurde ich von zwei Arbeitskollegen angesprochen, die mich nervten, doch mal zum Eishockey in die Schillingallee mitzukommen. So kam es dann auch, ich wurde schnell Mitglied und war dann neben Heimspielen auch bei Auswärtsspielen dabei. Recht schnell wurde ich von damaligen Offiziellen angesprochen und ich bekam erste Aufgaben als Strafbankbetreuer. Nach weiteren Funktionen im Kampfgericht und als Betreuer bin ich dann in der Saison 1998/1999 Mannschaftsleiter geworden.

 

AT: Wie sieht ihr wöchentlicher Rhythmus / Ablauf aus?

 

Jan Pischke: Sonntag oder Freitag sind die Heimspiele. An einem normalen Sonntagsheimspiel bin ich schon 14:30 oder 15:00 Uhr da und starte mit den Vorbereitungen, gegen Mitternacht bin ich meist der letzte, der das Licht ausmacht. Dann ist die Wäsche vom Spiel durch und fertig. Zudem versuche ich auch am Dienstag und Donnerstag bei den Trainingseinheiten vor Ort zu sein.

 

AT: Wie wichtig sind für einen Verein, die in diesem Bereich ehrenamtlich engagierten Helfer?

 

Jan Pischke: Damit steht und fällt alles. Ohne die Ehrenamtler geht es nicht. Angefangen vom Vorstand, die Fanartikelverkäufer, das Kampfgericht, die Sanis, die Ärzte und viele mehr. An so einem Spieltag pulsiert das Vereinsleben und jeder kennt und weiß um seine Aufgaben.

 

AT: An welche Saison und an welche Mannschaft haben Sie die positivsten Erinnerungen?

 

Jan Pischke: Eine sehr lustige und sportlich auch erfolgreiche Zeit hatten wir mit unseren Berlinern wie beispielsweise Rumid Masche, Alex Wenzel, später dann Thomas Haupt, Norman Dittmar, Frank Richardt oder mit unserem Finnen Hannu Lignell. Ich denke da so an die Serie 1997/1998 oder 1998/1999 in der Regionalliga – das waren schon coole Truppen und sportlich auch ziemlich erfolgreiche Zeiten. Ich kann mich erinnern, dass da viele Pokale hinzukamen. Eine aufregende Zeit war auch die Saison 2007/2008 als wir erstmals in der Oberliga spielten.

 

AT: An wen oder was die Negativsten?

 

Jan Pischke: So richtig was Negatives gibt es da eigentlich nicht. In jeder Saison gab es Höhen und Tiefen. Etwas intensiver war es immer dann, wenn ein neuer Trainer kam, aber meistens ging es dann ja auch eher wieder bergauf.

 

AT: Gab es oder gibt es Spieler, die einen besonderen „Tick“ hatten, den Sie bei den Vorbereitungen vor oder zwischen den Spielen bedenken mussten?  

 

Jan Pischke: Da fällt mir auf die Schnelle Thomas Voronov aus dem aktuellen Kader ein, der darauf besteht, dass sein Wasser in der Wasserflasche immer lauwarm sein muss. Ansonsten sind aber alle pflegeleicht, beziehungsweise biegt man sie sich im Laufe der Zeit so hin.

 

AT: Die Sommerpause nutzen Sie seit Jahren mit einer Auszeit in sonnigen Gefilden – das fiel in diesem Jahr bis dato aus…

 

Jan Pischke: Mit meinen Eltern zusammen besitzen wir seit knapp 12 Jahren eine Finka an der Costa Blanca in der Stadt Denia nahe Valencia. Da verbringe ich meist meinen Jahresurlaub und tanke Kraft und Sonne. Eigentlich sollte es am 16.05. für drei Wochen wieder losgehen, doch daraus wird aufgrund der aktuellen Situation wohl leider nichts.

 

AT: Gibt es schon einen Plan für 2020/2021 – sehen wir sie weiter in der Eishalle hinter der Bande und in den Kabinenbereichen in der Schillingallee?

 

Jan Pischke: Natürlich werde ich dem Rostocker Eishockeyverein in der einen oder anderen Position weiter unterstützen und zur Verfügung stehen, ob es weiterhin in der Funktion als Mannschaftsleiter sein wird, werden wir sehen. In der abgelaufenen Saison konnte ich gerade einmal ein Auswärtsspiel mitnehmen und auch bei dem einen oder anderen Heimspiel musste ich wegen Schichtarbeit (Rostocker Brauerei) passen. Jünger wird man zudem ja auch nicht. Hier ist aber noch nichts entschieden. Wie ich mich kenne, wird es im August wieder anfangen zu kribbeln …

 

 

ARNE TARON