EISHALLEN Krimi in der Schillingallee!

Am Freitag stattete MV Sportministerin Stefanie Drese auch den den REC Piranhas einen Kurzbesuch ab. Im Gespräch mit REC Präsident Tobias Mundt und Vizepräsident Christian Trems informierte sie sich über das Hygienekonzept des Eishockeydrittligisten und informierte über Fördermöglichkeiten bezüglich Corona-Liquiditätshilfen. 

“Wir finden es natürlich gut, dass man sich auch um uns kümmert und sich auch unsere Sorgen und Bedenken anhört. Unser Hygienekonzept mit Maskenpflicht, Sektoreneinteilung, mehr Ordnern etc. steht und wir rechnen damit, bis zu 1000 Zuschauer in die Eishalle reinlassen zu können. Es ist wichtig den Spielbetrieb wieder starten zu können.”, so REC Präsident Tobias Mundt.  Gegen Ende des Freitages überschlugen sich dann aber die Ereignisse und die Verantwortlichen des Rostocker EC sahen sich plötzlich mit einem weitaus größeren Thema konfrontiert – die Eishalle muss geschlossen werden, eine Reparatur wird vermutliche mehrere Monate informierte eine offizielle Pressemitteilung der Hansestadt Rostock.

 

Die Rostocker Eishalle in der Schillingallee muss mit sofortiger Wirkung geschlossen werden. Das hat heute das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) verfügt. Während Wartungsarbeiten wurden erhebliche Mängel festgestellt, die eine umfassende Reparatur erfordern. Die Ammoniakanlage, die für die Herstellung des Eises zuständig ist, kann nicht mehr sicher betrieben werden. Daher muss die Anlage ausgewechselt werden. Das Risiko ist so hoch, dass auch ein zwischenzeitlicher reduzierter Betrieb nicht möglich ist. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen hat den Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung (KOE) angewiesen, sofort die notwendigen Reparaturleistungen in Auftrag zu geben. Dennoch wird die Reparatur vermutlich erst zu Beginn des kommenden Jahres abgeschlossen sein, da es sich um Spezial-Technik mit sehr langer Lieferzeit handelt. Zunächst muss das Ammoniak abgesaugt werden. Die Kosten liegen insgesamt voraussichtlich im sechsstelligen Bereich.

Die dort trainierenden Vereine insbesondere der Sportarten Eishockey, Short Track und Eiskunstlauf wurden bereits vom Amt für Sport, Vereine und Ehrenamt informiert. „Für uns alle, insbesondere aber für die Sportlerinnen und Sportler in diesen Sportarten ist das eine ganz schlechte Nachricht“, unterstreicht Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Neben allen notwendigen Maßnahmen zur umgehenden Reparatur werden ich der Bürgerschaft vorschlagen, sofort die Planungen für eine neue Eishalle in Rostock auf den Weg zu bringen.“ Die Eishalle wurde Anfang der 1970er Jahre gebaut, die derzeitige Kühlanlage wurde Anfang der 1990er Jahre installiert.

 

Christian Trems (REC Vizepräsident): “Wir sind tief getroffen und auch noch ein bisschen ratlos. Es gibt Ideen, aber noch nichts konkretes. Mit den Piranhas versuchen wir nun Trainingslager zu organisieren, damit die im Training bleiben. Finanziell ist es aber schon jetzt ein Desaster.”

 

 

ARNE TARON 

INT mit REC Präsident Tobias Mundt zur Schließung der Eishalle!

 

 

NNN:  Wann und wie hat Sie diese mehr als negative Nachricht erreicht?

 

Tobias Mundt: Letztendlich habe ich die Nachricht von unserem Geschäftsstellenleiter Dirk Weiemann überacht bekommen. Das ist auf jeden Fall ein sehr schwerer Schlag für uns.Es nützt aber alles nichts – wir dürfen und werden jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken.

 

NNN: Was bedeutet das für ihrer Planungen zum Saisonstart und für den Trainingsbetrieb?

 

Tobias Mundt: Sämtlich unserer Planungen sind natürlich über den Haufen geworfen. Wir müssen jetzt als erstes den Trainingsbetrieb absichern. Daran arbeiten wir gerade, wir werden dann nach Hamburg dafür umziehen. Desweiteren arbeiten wir intensiv an einer Lösung, mit der wir dann 25.10. wieder auf dem Eis in der Rostocker Eishalle stehen wollen.

 

NNN: Wie bitter ist diese Meldung gerade vor dem Hintergrund, dass Sie hätten – aufgrund des Hygienekonzeptes und der aktuellen Coronalage in MV - bis zu 1000 Zuschauer in die Halle lassen dürfen?

 

Tobias Mundt: Keine Frage – das ist absolut bitter. Finanziell ist das für uns eine Katastrophe.

NNN: Wie kann es nun mit Trainings- und Spielbetrieb im Oberliga- und Nachwuchsbereich weitergehen? Sind die Eishalle in Malchow und / oder Timmendorf ein Thema?

 

Tobias Mundt: Letztendlich haben wir in kürzester Zeit ganz Norddeutschland um Hallenzeiten gebeten. Frau Irmelin Otten, Präsidentin des Hamburger Eis- und Rollsportverband konnte uns mit Eiszeiten in Hamburg Farmsen helfen, wofür wir sehr dankbar sind. Malchow wäre ohnehin keine Option gewesen, da sie dort erst ab 9.11. Eis haben. In Timmendorf gibt es ohnehin zwei ortsansässige Vereine, die sich schon um die Eiszeiten dort bemühen.

 

NNN:  Wie eng ist der Draht zur Stadt / zu den Verantwortlichen für diese Reparaturen? Kann die Ausfallzeit ggf. signifikant verkürzt werden?

 

Tobias Mundt: Wir ganz eng an den Verantwortlichen und vor allem den Hallenbetreiber dran. Es geht hier Vereine und viele Sportler, die betroffen sind, da hat natürlich auch die Stadt ein sehr großes Interesse daran, so schnell wie möglich wieder Eiszeit zu ermöglichen. Eins ist auch klar, wenn es so läuft, wie in der ersten Presseerklärung der Stadt, dann wäre das für uns der Todesstoß. Es muss und wird also alles dafür getan, dass dies nicht so eintrifft.

 

NNN: Wenn es irgendetwas Positives an dieser Entwicklung gibt – dann vielleicht das die Planungen für eine neue Halle neuen Auftrieb bekommen...?

 

Tobias Mundt: Es gibt für mich bei dieser Angelegenheit gar nichts Positives. Fest steht, dass wir aktuell die Leidtragenden einer Situation sind, die durch Versäumnisse der vergangenen Jahre entstanden ist.

 

 

ARNE TARON 

Wie geht’s weiter beim REC und der Eishalle?

Bereits am Freitag Abend wurden zahlreiche Gespräche geführt, so auch unter anderem mit dem Oberbürgermeister Madsen. Im Laufe des Sonnabends  standen dann erste Punkte fest, die wieder Optimismus aufkommen lassen.  Die Mannschaft der Rostock Piranhas wird ab Sonntag ein dreiwöchiges Trainingslager in Hamburg beginnen. Hierfür werden den Piranhas täglich zwei Stunden Eiszeit in Farmsen zur Verfügung gestellt und die Mannschaft wird zwischen Rostock und Hamburg pendeln. “Hier gilt ein besonders großer Dank Irmelin Otten, der Präsidentin des Hamburger Eis- und Rollsportverband, die uns diese Eiszeiten ermöglicht hat.” So REC Vizepräsident Christian Trems.

Das Spiel am 09.10.2020 in Adendorf findet wie geplant statt, aber das Heimspiel am 11.10.2020 muss leider ausfallen. Für das nächste Heimspiel am 20.10.2020 gegen die Dresdner Eislöwen wird bereits nach einem Ersatztermin geschaut.

In Bezug auf die Eishalle laufen die Planungen für den Austausch der Eisanlage in allen Abteilungen bereits auf Hochtouren, welche eine Wiedereröffnung am 25.10.2020 forcieren, so dass das Heimspiel gegen die Eispiraten Crimmitschau wie geplant stattfinden kann.

Hierbei holt man sich wohl Hilfe einer professionellen Firma aus Österreich. Diese soll eine mobile Eisbahn in die Eishalle in Rostock einbauen. Diese Firma bietet seit über 30 Jahren patentierte Lösungen bei der Realisierung von temporären Events im Eishockey, Eiskunstlauf und Eischnellauf an.  “Genaue Informationen zum Hygienekonzept und dem Ticketing folgen in den kommenden Tagen.” So Christian Trems.

 

 

ARNE TARON 

In der vergangenen Woche (KW 42) sind die Container mit der „Übergangstechnik“ der Firma Arctos (Versorgung mit Ersatzkälte) in Rostock angekommen und Ende der Woche wurde mit der Eisbereitung begonnen. Ziel ist es dann keine Crimmitschau einige Zentimeter Eis zu haben und damit spielfähig zu sein.