Rostocker FC - Interview nach Teil I des "Abenteuers Oberliga"

Für den Rostocker FC war das „Abenteuer Oberliga“ bis dato mehr als erlebnisreich. Nach einem 2:0 Auftaktsieg gegen den Brandenburger SC Süd gab es drei Niederlagen in Serie. Dann wurde Trainer Jens Dowe freigestellt und sein bis dato Co Trainer Vladimir Liutyi übernahm. Es folgten drei weitere Niederlagen, ehe der RFC dann zu einem ungeahnten Höhenflug ansetzte und drei Siege in Folge holen konnte. Dabei wurden mit dem Greifswalder FC, Tasmania Berlin und Neustrelitz absolute Schwergewichte der Liga besiegt. Arne Taron sprach mit Trainer Vladimir Liutyi über den ersten Saisonteil in der neuen Liga. 

AT: Die Coronapause kam für Sie und ihr Team überaus unpassend …

 

Vladimir Liutyi: Das stimmt natürlich. Für uns war es überaus schade, da es zu diesem Zeitpunkt sehr gut gepasst hatte und wir uns eingespielt und gefunden hatten. Da müssen wir jetzt aber eben alle zusammen und miteinander durch, in der Hoffnung das es dann auch bald wieder weiter geht.

 

AT:: Wie fällt ihr persönliches Fazit zu den ersten zehn Spielen ihrer Mannschaft aus?

 

Vladimir Liutyi: Gefühlt ist es in dieser Liga so, dass die ersten sieben, acht Mannschaften um den Titel spielen und der Rest um den Klassenerhalt. Ich sehe bei uns ein großes Potential, dass wir erst gegen Ende teilweise abrufen konnten. Ich habe selbst schon fast alle Teams der Liga gesehen und ich denke, dass wir insgesamt noch unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. Wir freuen uns allesamt, wenn es wieder weitergeht.

 

AT:: Nach vier Spieltagen musste Jens Dowe gehen und Sie übernahmen, mussten Sie da lange überlegen, als sie gefragt wurden?

 

Vladimir Liutyi: Überlegen musste ich nicht lange, die Vereinsführung hatte mich gefragt und ich war als Interimslösung vorgesehen. Ich habe darum gebeten mit Zeit zu geben und dieser Bitte kam man nach. Der Neustart mit drei weiteren Niederlagen in Folge war ja auch nicht sonderlich besser, aber lief es zunehmend besser und wir konnten uns zudem mit einigen weiteren Neuzugängen gut und gezielt verstärken. Gegen Ende lief es dann wirklich gut für uns und wir konnten gute Leistungen auch mit Punkten belohnen und uns aus dem Tabellenkeller lösen.

 

AT:: Es wurden vor der Saison, aber auch nach den ersten Spielen einige neue Spieler verpflichtet, hatte sich die Mannschaft zuletzt gefunden?

 

Vladimir Liutyi:  Ja absolut. Hier gilt Teamleiter Christopher Stoll auch großer Dank. Das hat uns weiter vorangebracht und die gemeinsame Trainingsarbeit zeichnet sich dann zudem auch aus. Wir haben das Trainingspensum teilweise erhört und auch vormittags und nachmittags trainiert – teilweise vormittags auch mit bis 14 Spielern – das macht sich schon bezahlt.

 

AT:: Von wem aus der Mannschaft erwarten Sie sich noch mehr und wer hat sie bisalng positiv überrascht?

 

Vladimir Liutyi:  Ich tue mich immer schwer jemand einzelnen herauszuheben. Fest steht wir haben dieses schwierige Situation zu Saisonbeginn als Mannschaft gelöst und das stimmt mich sehr zuversichtlich und froh. Ich habe gleich zu Beginn auch viele Einzelgespräche geführt und versucht den Spielern Selbstvertrauen einzuimpfen. Fu0ballerisch sind es allesamt gute Leute, letztlich entscheidet in dieser Liga der Wille.

 

AT: Wie steht es um die Langzeitverletzten Eric Birkholz, Djibril N’Diaye und Christian Rosenkranz?

 

Vladimir Liutyi:  Eric Birkholz und Kapitän Christian Rosenkranz sind absolute Leistungsträger, ihre schweren Verletzungen waren schon schwere Schläger für uns. Wenn wir dann wieder mit dem Training, wird „Rose“ auf jeden Fall wieder dabei sein. Bei Eric (Knie) wird es sicherlich noch dauern. Auch Djibril N’Diaye wird dann voraussichtlich wieder mittrainieren, er wird sich dem Konkurrenzkampf aber auch stellen müssen und muss sich wieder herankämpfen.

 

AT:: Wie gehen Sie und ihre Mannschaft mit dem aktuellen erneuten Lockdown um?

 

Vladimir Liutyi: Wir machen und müssen ja das Beste daraus machen. Jeder hat seinen persönlichen Trainingsplan mitbekommen und über ein App wird das abgerufen und kontrolliert. Natürlich kann das niemals Mannschaftstraining ersetzen. Natürlich ist das auch fürs soziale Miteinander viel besser als Individualtraining. Aber da geht es allen anderen ja genauso wie uns.

 

AT:: Was sind die Ziele für den weiteren Saisonverlauf in der NOFV Oberliga Nord?

 

Vladimir Liutyi: Wir wollen immer und in jedem Spiel Punkte holen und das Maximale herausholen. Wir haben zuletzt gegen drei absolute Topteams der Liga Siege einfahren können und sind da natürlich auf den Geschmack gekommen und haben auch gesehen, was möglich ist. Diesen Kurs wollen wir dann auch ab dem Restart gerne beibehalten und dann schauen wir mal wozu das am Ende reicht.

 

AT:: Wie wird es mit Ihnen als Trainer weitergehen und wie wohl fühlen Sie sich beim Rostocker FC?

 

Vladimir Liutyi: Erst einmal fühle ich mich hier sehr wohl. So man denn mit mir zufrieden ist würde ich auch gerne länger bleiben. Erfolge mit der Mannschaft in der Oberliga sind da natürlich die besten Argumente. Ich freue mich schon sehr, wenn es wieder weitergehen kann für uns.

 

Aktuelle Situation des Rostocker FC in der NOFV Oberliga Nord:

Aktueller Tabellenplatz:        12

Punkte:                                   12

Tore:                                       16:26

Ausbeute:                               vier Siege, sechs Niederlagen

Beste Torschützen:                 Kevin Mbengani (5), Mamadou Diaby (3), Robert Grube (2), Christos Iereidis (2), Samual Scharf (2)

           

 

ARNE TARON