Nach dem 6:5 am Montag gegen die Crocodiles Hamburg ging es für die Piranhas des Rostocker Eishockey-Clubs bereits zwei Tage später in der Oberliga Nord weiter: Am Mittwochabend hieß es bei den Tilburg Trappers 4:7 (1:1, 1:4, 2:2).
Der REC war schon halb in London
Mit gut 650 Kilometern für eine Tour war es die zweitlängste Auswärtsfahrt der Saison für den REC, der praktisch schon halb in London (!) war, als es um 20 Uhr im Ijssportcentrum Stappegoor losging…
In einem guten ersten Drittel waren die Gäste nach dem frühen 0:1 ein gleichwertiger Gegner, dem noch vor der ersten Pause verdient der Ausgleich gelang. Mannschaftsleiter Dirk Weiemann: „Das sieht gut aus, was wir bislang hier anbieten. Ärgerlich, dass wir kurz vor Ende des Drittels noch eine Strafe kassierten. Es wird wichtig sein, diese Unterzahl schadlos zu überstehen. Bislang in jedem Fall eine gute Vorstellung der Mannschaft.“ Die Unterzahl wurde zwar gemeistert, dennoch fiel kurz darauf das 1:2. Doch der REC glich erneut aus. Danach traf Tilburg noch dreimal, darunter zwei Überzahl-Tore kurz vor der Sirene.
„Schade, es hätte hier jetzt nicht 2:5 stehen müssen. Nun wird es natürlich sehr schwer für uns, hier noch was zu holen“, so Weiemann. In der Tat, so war es. Immerhin konnten die Piranhas auch die letzten 20 Minuten noch einmal unentschieden gestalten. Dirk Weiemann: „Wir haben noch mal alles versucht. Verschenkt haben wir ein besseres Ergebnis und gegebenenfalls auch Punkte leider im Mitteldrittel. Die Jungs sind natürlich enttäuscht, hier war heute für uns mehr möglich. Das erste Drittel war von uns wirklich stark, und zum Schluss hatten wir ebenfalls absolut unsere Chancen.“
Trainer Niels Garbe: "Wir sind gut in die Partie gestartet. Wir hatten auch viele Möglichkeiten im ersten Drittel in Führung zu gehen. Leider mussten wir uns mit dem 1:1 begnügen. Im zweiten Drittel haben unsere Strafen und Tillburgs gute Powerplays dazu geführt, dass die Gastgeber sich eine drei Tore Führung erspielen konnten. Wir konnten dies im dritten Drittel mit zwei Toren für uns nicht mehr aufholen. Trotz eines vierminütigen Power plays. Beim Versuch mit sechs Mann zu spielen haben wir noch ein empty net Tor kassiert und somit 7:4 verloren. Es war sicherlich mehr drin für uns."
Piranhas: Meder (Velm) – Gerstung, Becker, Noack, Seckel , Raab, Junge – Voronov, Pistilli, Stopinski, von Ungern-Sternberg, Morgan, Brockelt, Dunbar, Schubert, Koziol, Müller und erstmals, auch er ein Förderlizenz-Spieler aus Weißwasser, Stephané Döring
Neben Tom Pauker (Schulter) und Fabio Frick (persönliche Gründe) fehlte gestern auch der spielende Co-Trainer Chris Stanley, der bei seiner Frau in Rostock blieb. Die beiden erwarten ihr zweites Kind.
Tore: 1:0 Verkiel (2.), 1:1 Stopinski (18./Vorlagen: Döring, Brockelt), 2:1 Verkiel (23.), 2:2 von Ungern-Sternberg (26./Raab), 3:2 van der Schuit (29.), 4:2 van Soest (36. – in Überzahl), 5:2 Verkiel (40. – in Überzahl), 5:3 Stopinski (49./Brockelt, Döring), 6:3 de Hondt (52.), 6:4 Dunbar (59./Pistilli, Koziol – in 5:3-ÜZ), 7:4 Bison (60. – in Unterzahl ins leere Tor/der REC hatte Keeper Meder vom Eis genommen und dafür einen zusätzlichen Feldspieler eingesetzt)
Strafminuten: Tilburg 10, Rostock 8
Den Piranhas bleibt keine Zeit zum Luftholen
Den Piranhas bleibt nach der Partie in Tilburg nicht groß Zeit zum Luftholen. Im neuen Jahr geht es sofort im gewohnten Freitag-Sonntag-Rhythmus weiter. Zu Neujahr trifft der REC ab 20 Uhr in der heimischen Eishalle Schillingallee auf die Hannover Indians.
Am Sonntag gastieren sie ab 18.30 Uhr in der hus de groot Eisarena in Wedemark beim (überraschend klaren) Tabellenführer Hannover Scorpions. Gegen die Indians spielten die Piranhas in dieser Saison bereits zweimal. Am Pferdeturm gab es Mitte November eine späte 4:5-Niederlage (das entscheidende Tor fiel 78 Sekunden vor Schluss), 14 Tage später hieß es dort erneut 4:5. Hierbei holten die Gäste aber zumindest einen Punkt, denn nach der regulären Spielzeit hatte es 4:4 gestanden. Nun gibt es das Duell also erstmals 2020/21 in Rostock. Die Indians sind Tabellendritter. Besondere Aufmerksamkeit sollte die REC-Defensive dem Top-Scorer-Duo Brett Bulmer (15 Tore/14 Vorlagen) und Parker Bowles (10/17) zukommen lassen.
Die Hannover Scorpions waren in dieser Saison bereits dreimal Kontrahent der Ostseestädter, und jedesmal zogen Letztere den Kürzeren. In der Schillingallee hieß es 5:9 und 3:5, auswärts 5:8.
Mit Patrick Schmid (sieben Tore/22 Vorlagen), Tomi Wilenius (17/9) und Robert Peleikis (6/20) sind die Niedersachsen – insgesamt 86 Treffer! – offensiv das Maß der Dinge in der Oberliga Nord. „Nach zwei sehr knappen Niederlagen gegen die Indians ist es nun an der Zeit, auch mal zu gewinnen“, sagt Piranhas-Coach Niels Garbe. „Es waren bis dato enge Spiele. Auch diesmal ist etwas für uns drin. Gegen die Scorpions wollen wir ebenfalls erstmals in dieser Saison punkten. Beide sind aus meiner Sicht sehr schwere Gegner, die nicht zu Unrecht an der Tabellenspitze stehen.“ Co-Trainer Chris Stanley: „Wir haben zwei starke Gegner vor uns. Beide Mannschaften aus Hannover haben individuelle Klasse und gute Torhüter. Unser Fokus muss auf unserem Defensivspiel liegen. Mit einer starken Leistung, Disziplin und Konzentration wollen wir unsere Chance, Punkte zu holen, bestmöglich nutzen.“ Bereits am Mittwoch, 6. Januar (19.30 Uhr), findet das Nachhol-Heimspiel gegen die Icefighters Leipzig statt. Am Sonntag, 10. Januar (16 Uhr), geht es zu den Crocodiles Hamburg.
Arne Taron