Noch befinden sich die Amateurvereine in der Warteschleife. Vor allem der Nachwuchs will und muss wieder auf die Sportplätze. Arne Taron sprach stellvertretend mit Steve Kölzow, stellvertretender Vorsitzender, Vereinssportlehrer und Nachwuchstrainer des FSV Nordost.
AT: Seit Ende November befinden sich die Amateursportvereine nun schon wieder im Lockdownmodus, wie geht es Ihnen persönlich damit?
Steve Kölzow: Ganz klar, es fehlt einem. Man kann vieles planen aber nicht umsetzen, es nervt mittlerweile nur noch. Die Sehnsucht zurück auf dem Platz ist absolut da.
AT: Was hören Sie von Eltern, Mitgliedern und Mannschaftkameraden?
Steve Kölzow: Alle wollen wieder beginnen und Sport treiben, allen fehlt auch das menschliche Miteinander. Wir haben jetzt auch wieder mit den Abstandstraining im Nachwuchs begonnen, ich weiß aber auch, dass das allen nicht lange Spaß machen wird, da sie richtig kicken möchten und das macht ja auch unser Sportart aus. Trotzdem sind alle erstmal wieder glücklich das wir es mit einem Hygienekonzept hinbekommen haben und das wir wenigstens wieder mit dem Nachwuchs starten können.
AT: Musste der FSV Nordost schon Mitgliederaustritte hinnehmen?
Steve Kölzow: Zum Glück haben uns etwa 95% der NordOst Familie die Treue gehalten, was nicht selbstverständlich ist. Da ist ein großer Dank an alle Mitglieder zu richten.
AT: Wann und wie könnte es Ihrer Meinung nach weitergehen?
Steve Kölzow: Ich vermute, dass wenn wir diese Saison überhaupt noch beginnen, das wir nur noch die Hinrunden beenden werden. Aber selbst das hängt ja alles von der Politik ab. Wir sind halt keine Profis und können nur hoffen. Die Hygienekonzepte von allen Vereinen sind ja extrem gut ausgearbeitet, so dass es bestimmt auch Lösungen geben könnte, um wieder starten zu können. Das haben die Vereine ja schon nach dem letzten Lockdown gezeigt, das es möglich ist. Mir fällt da gerade kein Fall ein, wo sich jemand infiziert hat.
AT: Seit Montag dürfen viele Kinder wieder (relativ) normal zur Schule, wie wichtig wäre auch wieder die „normale“ sportliche Betätigung in Vereinen und die Rückkehr zum Vereinsleben?
Steve Kölzow: Erstmal freue ich mich für die Kinder das sie wieder relativ normal zu Schule dürfen, denn sie benötigen die sozialen Kontakte und dazu lernen sie da wieder gemeinsam. Der nächste Schritt ist dann hoffentlich der Sport, egal welche Sportart, die Menschen benötigen den Ausgleich. Wichtig wäre es auch für die Vereine im Land, denn sie versuchen ja derzeit alles, um ihre Mitglieder zu halten. Die Vereine brauchen quasi einen Spielplan von oben.
AT: Was geht in Ihnen vor, wenn sie verwaiste Sportplätze und -Anlagen sehen und wenn sie an die Hallensaison 2020/2021 denken, die ja nun praktisch überhaupt nicht stattgefunden hat?
Steve Kölzow: Da schaut man mit einem weinenden Auge drauf, wir müssen lernen mit diesem Virus zu leben und den Sport wieder mit Leben befüllen. Sport ist halt gesund. An die Wintersaison/Hallensaison 2020/2021 möchte ich gar nicht denken, ich hoffe wir erleben sowas nie wieder. Da geht es auch um den finanziellen Aspekt, vielen Vereinen fehlen ja auch die Einnahmen von den eigenen Turnieren.
AT: Welche Signale und Impulse wünschen Sie sich aus der Politik?
Steve Kölzow: Einen klaren Plan, aber das nicht nur für den Sport sondern in allen Bereichen.
ARNE TARON